Kinderhaus "Am Holländer" e.V.

"Kinder sind Gäste, die nach dem Weg fragen"

  Die Rolle des Erziehers

In erheblichem Maße hängt der Erfolg der Bildung und Erziehung von der Art der Beziehung, von gegenseitigem Vertrauen und Verständnis, von Wertschätzung und von Geborgenheit und Liebe, die dem Kind entgegengebracht wird, ab.

Um lernen zu können, brauchen Kinder Menschen, welche sie bedingungslos mögen,annehmen wie sie sind und Interesse an ihren Themen zeigen.

Wir verstehen uns als Begleiter, Ratgeber und Zuhörer der Kinder auf einem Stück ihres Weges. Wir sind da, wenn die Kinder uns brauchen. Wir ziehen uns zurück, wenn die Kinder es wünschen. Halten uns dann im Hintergrund, die Situation beobachtend und geben Lernhilfen, wenn diese notwendig sind.


"Erziehung ist Vorbild und sonst nichts als Liebe" -  Friedrich Fröbel


Integration von Kindern

Kinder mit erhöhtem Förderbedarf oder einer Beeinträchtigung sollen nach Möglichkeit gemeinsam mit andern Kindern gefördert werden. Ihre besonderen Bedürfnisse sind bei der pädagogischen Arbeit zu berücksichtigen. Die wechselseitige Erfahrung, akzeptiert zu werden und zu akzeptieren, halten wir für sehr wichtig.

Folgender Leitgedanke begleitet uns: "Alle sind gleich-alle sind verschieden". hierbei geht es uns vor allem um gegenseitige Wertschätzung, den unbefangenen Umgang mit Beeinträchtigungen und das Lernen der Kinder voneinander. Grundlage der (heil-) pädagogischen Arbeit in den Integrativgruppen ist die Überzeugung, dass jeder Mensch die Potentiale zu einer konstruktiven Entwicklung in sich trägt. Ziel der integrativen Arbeit ist daher, ein Förderangebot zu gestalten, das die Potentiale weckt und Entwicklungsprozesse anbahnt.

Gruppen mit Kindern unterschiedlichen Alters bieten vielfältige Förderungsmöglichkeiten, die mit der Methode der differenzierten Gruppenarbeit für Kinder mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen nutzbar gemacht werden können. So berücksichtigt die Themenauswahl der Gruppe die Bedürfnisse aller Kinder. Die Angebote werden so strukturiert, dass nicht alle Kinder das selbe tun oder können müssen und entsprechend ihrer Möglichkeiten teilnehmen. Die Angebote sowie die Materialauswahl ermöglichen selbstständige Aktivitäten aller Kinder.

Innerhalb der Gruppe stellt sich die Förderung der Kinder nicht als Therapie dar, sondern sie unterstützt durch (heil-) pädagogische Maßnahmen verschiedener Art die Entwicklung. Jedes Kind wird in seiner Individualität und Selbständigkeit mit dem Ziel gefördert, seine Persönlichkeit in die Gruppe einbringen zu können und die Gruppe mit zu strukturieren. Durch die gemeinsame Erziehung bekommen alle Kinder vielfältige Entwicklungsanreize und können im Zusammenleben Unterschiede und Ähnlichkeiten erleben, wodurch sich eine Atmosphäre sozialer Toleranz entwickelt, die jedem Kind ungeachtet seiner Fähigkeiten ein positives Selbstwertgefühl vermittelt.

Bei den Eltern von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf soll ein Dazugehörigkeitsgefühl entstehen und sie sollen vor möglicher Isolation oder Ausgrenzung bewahrt werden.

Das einzelne Kind in der Gruppe

In der Gruppe wird jedes Kind als Persönlichkeit wahrgenommen und in seiner Individualität beachtet. Jedes Kind hat ganz eigene Bewältigungs - bzw. Lernweisen. Wir fördern die Stärken der Kinder und unterstützen sie, mit Schwächen umzugehen und Schwierigkeiten zu meistern. Das Lernen in der Gruppe nimmt einen hohen Stellenwert bei uns in der Einrichtung ein. Dennoch brauchen die Kinder auch die Möglichkeit zum Rückzug, zum Spielen mit dem Freund oder der Freundin oder für Aktivitäten im kleinen Kreis und beim Aufenthalt im Freien.
Jede Gruppe hat ihre eigenen Gewohnheiten und Rituale, die das Gruppenleben prägen. Neue Kinder werden in die Gruppe eingeführt und lernen von Anfang an, sich am Gruppenleben zu orientieren. Auf Grund unterschiedlicher sozialer Einflüsse und anlagenbedingter Faktoren wird der Entwicklungsstand jedes Kindes beachtet. Altersentsprechend werden gemeinsam mit den Kindern Kinderakten (Portfolio) angelegt und gestaltet. Besonderheiten, spezielle Themen oder Lerngeschichten des jeweiligen Kindes werden mit ihm besprochen und dokumentiert. Diese Kinderakten bilden auch die Grundlage für Entwicklungsgespräche mit den Eltern.

Die Kindergruppe

Wenn Kinder in die Kinderkrippe oder in den Kindergarten gehen, verlassen sie nicht nur den bekannten familiären Raum, sondern sie treten auch in die Welt der Kindergruppe ein. Fast alles, was hier geschieht, spielt sich - organisiert oder unorganisiert - in Gruppenkontexten ab. Bei der Gruppenzusammenstellung sind wir bemüht, eine Ausgewogenheit zwischen Jungen und Mädchen herzustellen. Außerdem bemühen wir uns um einen stimmigen Anteil von jüngeren  und älteren Kindern. Eine Ausnahme hier bilden unsere Maulwurfgruppe und die Vorschulgruppen. Unsere Maulwurfgruppe ist unsere "große" Krippengruppe, in der die Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren betreut werden. In unseren Vorschulgruppen erleben die Kinder ihr letztes Kindergartenjahr vorm Schuleintritt gemeinsam. In allen Gruppen wird neben der pädagogischen Arbeit in der Stammgruppe, auch in Kleingruppen gearbeitet. Diese werden von den ErzieherInnen je nach Alter oder Entwicklungsstand eingeleitet. Die Kleingruppen dienen dazu, die Kinder individueller und intensiver zu fördern und deren Entwicklung gezielt begleiten zu können. Das einzelne Kind hat in der kleinen Gruppe größere Entfaltungsmöglichkeiten und hat somit die Möglichkeit, Erfolgserlebnisse zu sammeln. Das Selbstbewusstsein wird gestärkt und motiviert sie, an sich weiter zu arbeiten. Diese Beobachtungen dienen als zusätzliche Grundlage für unsere regelmäßigen Entwicklungsgespräche.